Kultur

Wenn Nachhaltigkeit erfolgreich sein soll, darf nachhaltiges Handeln nicht auf wenige Jahre beschränkt sein, sondern muss zum „Brauch“ werden. So wie das Feiern des Frühlinganfangs zum Brauchtum der Völker gehört, muss auch Nachhaltigkeit fester Bestandteil kollektiven Handelns über Generationen werden. In diesem Prozess hat die Kunst eine wesentliche Rolle. Seit jeher werden gesellschaftliche Fragen in der Kunst erörtert. Durch Verstärkung, Verzerrung, Dramatisierung nähern wir uns auf verschiedene Weisen den Fragestellungen des Lebens. Alle wichtigen Veränderungen in der Gesellschaft haben ihren Widerhall in der Kunst. Gesellschaftspolitische Visionen bekommen durch die Kunst ihren Ausdruck, werden in Bildern begreifbar gemacht, in Theaterstücken vorweggenommen oder nachgespielt, und immer wieder wird aus dem Vermischten die Essenz sichtbar gemacht. Künstlerische Interventionen können in allen Bereichen der Nachhaltigkeit Impulse liefern, Stagnation überwinden und verkrustetes Denken aufbrechen. Durch die immer wieder neue Beschäftigung mit den immer wieder gleichen grundsätzlichen Fragen entsteht eine Verkettung in zeitlicher und räumlicher Form: das Netz, aus dem Kultur gewebt ist. Indem wir das Muster der Nachhaltigkeit in dieses Kleid einweben gestalten wir den Wandel der Welt.