Im Jahr 2022 wurden in den Vereinigten Staaten sage und schreibe 38 % der 235 Millionen Tonnen an Lebensmitteln nicht verkauft oder nicht gegessen.
Dieses Phänomen, das als Lebensmittelüberschuss bezeichnet wird, bedeutet, dass jährlich fast 145 Milliarden Mahlzeiten verschwendet werden, was etwa 1,8 % des BIP der USA entspricht. Die ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Verschwendung sind so gravierend, dass verschiedene globale Organisationen, darunter die Vereinten Nationen, die US-Regierung und das Europäische Parlament, dringend zum Handeln aufriefen. Vorreiter bei der Bekämpfung dieser Ineffizienz ist ReFED, eine Organisation, die sich für die Reduzierung von Lebensmittelabfällen und die Förderung der Nachhaltigkeit im Lebensmittelsystem einsetzt.
Die Bemühungen von ReFED stehen in engem Zusammenhang mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen, die eine Blaupause für eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft darstellen. Die Initiativen von ReFED stehen im Einklang mit mehreren wichtigen Zielen:
1. SDG 2: Null-Hunger
Durch die Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung zielt ReFED darauf ab, überschüssige Lebensmittel an Bedürftige weiterzugeben und so Hunger und Ernährungsunsicherheit zu bekämpfen. Wenn auch nur ein Bruchteil der verschwendeten 78 Millionen Tonnen Lebensmittel umverteilt wird, könnte dies einen erheblichen Einfluss auf die Bemühungen zur Reduzierung des Hungers in den USA und weltweit haben.
2. SDG 12: Verantwortungsvoller Konsum und Produktion
Das Ziel von ReFED, die Lebensmittelverschwendung bis 2025 oder 2030 zu halbieren, fördert nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster. Dieses Ziel fördert die Effizienz und Abfallminimierung in der gesamten Lebensmittelversorgungskette und unterstützt einen verantwortungsvolleren Umgang mit Ressourcen.
3. SDG 13: Klimapolitik
Die Umweltkosten der Lebensmittelverschwendung sind immens, da unnötig Ressourcen für den Anbau, die Ernte, den Transport und die Zubereitung von Lebensmitteln aufgewendet werden, die schließlich weggeworfen werden. Durch die Reduzierung von Lebensmittelabfällen trägt ReFED zum Klimaschutz bei, indem es die mit der Lebensmittelproduktion und -entsorgung verbundenen Treibhausgasemissionen verringert.
4. SDG 17: Partnerschaften für die Ziele
ReFED arbeitet mit einer Vielzahl von Interessengruppen zusammen, darunter Regierungen, Unternehmen und gemeinnützige Organisationen, um gemeinsame Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung voranzutreiben. Dieser sektorübergreifende Ansatz ist ein Beispiel für die Partnerschaften, die notwendig sind, um die ehrgeizigen Ziele der SDGs zu erreichen.
Die Auswirkungen der Lebensmittelverschwendung gehen über diese Ziele hinaus und wirken sich auf Bereiche wie Wirtschaftswachstum, Innovation und Infrastruktur aus. So kann die Reduzierung von Lebensmittelabfällen das Wirtschaftswachstum (SDG 8) ankurbeln, indem neue Marktchancen geschaffen und die mit der Abfallentsorgung verbundenen Kosten gesenkt werden. Darüber hinaus tragen innovative Lösungen für Lebensmittelabfälle, wie fortschrittliche Recyclingtechnologien und ein effizientes Lieferkettenmanagement, zur Innovation der Industrie und zur Entwicklung der Infrastruktur bei (SDG 9).
Der umfassende Ansatz von ReFED umfasst datengestützte Strategien zur Ermittlung und Umsetzung wirksamer Lösungen zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Zu ihren Initiativen gehören die Verbesserung der Kennzeichnung von Lebensmitteln mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum, die Verbesserung der Infrastruktur für Lebensmittelspenden und die Förderung der Verbraucheraufklärung über Lebensmittelverschwendung. Durch den Einsatz von Technologie und Daten will ReFED das Lebensmittelsystem optimieren und ein nachhaltiges Modell schaffen, das weltweit nachgeahmt werden kann.
Die Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung steht auch im Zusammenhang mit den Bemühungen zur Erreichung des SDG 3 (Gesundheit und Wohlbefinden), da die Verringerung der Verschwendung den Zugang zu nahrhaften Lebensmitteln und damit die öffentliche Gesundheit verbessern kann. Außerdem unterstützt sie das SDG 15 (Leben auf dem Land), indem sie die Belastung der landwirtschaftlichen Ressourcen verringert und die biologische Vielfalt erhält.
Die Aufgabe von ReFED, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, ist untrennbar mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen verbunden. Durch die Beseitigung der Ineffizienzen im Lebensmittelsystem mindert ReFED nicht nur die Auswirkungen auf die Umwelt, sondern fördert auch Wirtschaftswachstum, Innovation und soziales Wohlergehen. In dem Maße, wie die weltweite Aufmerksamkeit auf die Lebensmittelverschwendung zunimmt, wird die Rolle von ReFED immer wichtiger, um die Welt in eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft zu führen. Durch gemeinsame Anstrengungen und datengestützte Lösungen ist die Vision, die Lebensmittelverschwendung bis 2025 oder 2030 zu halbieren, in greifbare Nähe gerückt und verspricht erhebliche Vorteile für die Menschen und den Planeten gleichermaßen.
Weitere Informationen: https://refed.org/
Youtube-Nachweis: https://www.youtube.com/@refed4102