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Die Wüsten der Erde breiten sich aus: Globale Zusammenarbeit ist unsere letzte Hoffnung


Die Wüsten der Erde breiten sich aus: Globale Zusammenarbeit ist unsere letzte Hoffnung
Die Wüsten der Erde breiten sich aus: Globale Zusammenarbeit ist unsere letzte Hoffnung

Die fortschreitende Veränderung der Landschaften der Erde ist eine düstere Warnung für die Zukunft unseres Planeten. Fast 40 % der Landfläche der Erde, die Antarktis ausgenommen, sind zu Trockengebieten geworden – eine Veränderung, die nicht nur Ökosysteme, sondern auch das Leben und die Lebensgrundlage von Milliarden von Menschen bedroht. Dieses globale Phänomen, das in der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) beschrieben wird, unterstreicht eine dringende Umweltkrise, die mit zunehmender Trockenheit und Klimawandel zusammenhängt. Die Auswirkungen sind weitreichend und gefährden nachhaltige Entwicklung, Umweltschutz, wirtschaftliche Gleichheit und das Erreichen globaler Ziele.

 

Der Bericht der UNCCD zeigt, dass in den letzten Jahrzehnten auf mehr als drei Vierteln der Landfläche der Erde die Trockenheit dauerhaft zugenommen hat. Trockengebiete, die durch Dürre gekennzeichnet sind, wo die Vegetation aufgrund unzureichender Niederschläge ums Überleben kämpft, bedecken mittlerweile unglaubliche 40 % der Erdoberfläche. Anders als vorübergehende Dürren ist Trockenheit eine dauerhafte, langfristige Klimaveränderung. Laut dem Bericht wird dieses Phänomen durch eine Kombination aus vom Menschen verursachtem Klimawandel und natürlichen Faktoren verursacht, wobei die steigenden globalen Temperaturen die bestehenden Trockenheitstrends verschärfen.


Dieser Wandel ist besonders besorgniserregend, weil Trockengebiete nicht nur dürr, sondern auch anfällig für Wüstenbildung sind. Der Prozess der Wüstenbildung führt zu Bodenerosion, verringerter landwirtschaftlicher Produktivität und dem Verlust der Artenvielfalt, was alles verheerende Folgen für die Umwelt und die Bevölkerung hat. In den letzten 30 Jahren hat sich dieser Trend verstärkt, und aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass bis 2100 bis zu fünf Milliarden Menschen in Trockengebieten leben könnten, was sie einem erhöhten Risiko von Nahrungsmittel- und Wasserknappheit, Vertreibung und Umweltzerstörung aussetzt.


Eine der größten Herausforderungen im Zusammenhang mit Trockenheit ist Wasserknappheit. In Trockengebieten verdunsten 90 % des Niederschlags, sodass nur 10 % für die Erhaltung der Vegetation und der lokalen Ökosysteme übrig bleiben. Dies schränkt die Fähigkeit dieser Regionen, Landwirtschaft, Artenvielfalt und menschliche Besiedlung zu unterstützen, stark ein. Infolgedessen verschärft sich die globale Wasserkrise, und Gebiete wie Afrika südlich der Sahara und Teile Asiens erleben zunehmende Wüstenbildung und Wasserknappheit.


Die wirtschaftlichen Folgen der Dürre


Die wirtschaftlichen Folgen der zunehmenden Trockenheit sind gravierend. So verlor Afrika zwischen 1990 und 2015 aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen von Bodenerosion und Wasserknappheit etwa 12 % seines Bruttoinlandsprodukts (BIP). In Regionen wie Subsahara-Afrika, wo die Landwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle darstellt, hat die Unfähigkeit, die Ernteerträge aufrechtzuerhalten, zu weit verbreiteter Armut und Ernährungsunsicherheit geführt. Mit dem Wachstum der Weltbevölkerung wird der Druck auf Trockengebiete, eine zunehmende Zahl von Menschen zu ernähren, nur noch größer werden, was es noch wichtiger macht, die Ursachen der Trockenheit anzugehen.


Die Auswirkungen der Dürre gehen über die Umwelt und die Wirtschaft hinaus; sie führt auch zu sozialer Ungerechtigkeit. Gemeinschaften in trockenen Regionen, insbesondere in Entwicklungsländern, sind oft am anfälligsten für den Klimawandel und am wenigsten darauf vorbereitet, sich anzupassen. Ein erheblicher Teil dieser Gemeinschaften ist von der Vertreibung bedroht, wenn sich die Dürrebedingungen verschlechtern. Laut UNCCD sind die meisten der von Wüstenbildung und Bodenerosion Betroffenen Frauen, die die Hauptlast der Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit, den Zugang zu Wasser und die Lebensgrundlagen tragen. Dies verdeutlicht deutlich die Schnittstelle zwischen Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit.

 




 

Globale Initiativen zur Bekämpfung der Wüstenbildung


Mehrere Organisationen stehen an vorderster Front im Kampf gegen Dürre und Wüstenbildung und konzentrieren sich dabei auf nachhaltiges Landmanagement, Klimaschutz und Wassersicherheit. Das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) spielt eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Ursachen und Auswirkungen von Wüstenbildung, Bodenerosion und Dürre. Zu den Bemühungen des UNCCD gehört die Förderung von Strategien und Praktiken, die eine nachhaltige Landnutzung, Wiederaufforstung, Wasserwirtschaft und Bodensanierung unterstützen. Das Übereinkommen erleichtert auch die globale Zusammenarbeit und den Wissensaustausch und hilft Ländern, durch wissenschaftliche Forschung, finanzielle Unterstützung und Kapazitätsaufbau widerstandsfähiger gegen Wüstenbildung zu werden.


Eine weitere einflussreiche Organisation ist das Grantham Institute for Climate Change and the Environment an der London School of Economics. Dieses Institut betreibt Spitzenforschung zu Klimawandel, nachhaltiger Entwicklung und Umweltschutz. Das Grantham Institute tritt für politische Maßnahmen ein, die Treibhausgasemissionen reduzieren und die Nutzung erneuerbarer Ressourcen fördern. Beides ist entscheidend, um die Ursachen der Dürre zu bekämpfen.


Im privaten Sektor arbeiten Organisationen wie das World Resources Institute (WRI) an Lösungen für Wasserknappheit und Landwiederherstellung. Die globale Arbeit des WRI zur nachhaltigen Landbewirtschaftung, einschließlich Projekten zur Wiederherstellung degradierter Flächen, trägt dazu bei, die Wüstenbildung umzukehren und die Widerstandsfähigkeit gefährdeter Gemeinschaften zu erhöhen. Das WRI konzentriert sich auch darauf, Klimaschutzmaßnahmen in die Wirtschaftsplanung zu integrieren, um die miteinander verflochtenen Herausforderungen von Dürre, Armut und Wasserknappheit anzugehen.


Darüber hinaus zielen Bemühungen wie die Great Green Wall -Initiative in Afrika darauf ab, bis 2030 100 Millionen Hektar degradiertes Land in der Sahelzone wiederherzustellen. Diese massive Wiederaufforstungsmaßnahme ist eine Reaktion auf die Wüstenbildung und zielt darauf ab, die Dürre durch die Wiederherstellung von Ökosystemen, Wasserschutz und die Schaffung nachhaltiger Lebensgrundlagen für die lokale Bevölkerung zu bekämpfen. Durch die Wiederherstellung von Ökosystemen und die Schaffung grüner Arbeitsplätze unterstützt die Initiative die umfassenderen Ziele des Umweltschutzes, der wirtschaftlichen Gleichheit und des Klimaschutzes.

 

Die wissenschaftlichen Hintergründe von Trockenheit und Wüstenbildung sind komplex, doch es ist klar, dass die aktuelle Entwicklung der Umweltveränderungen eine existenzielle Bedrohung darstellt. Die Fähigkeit, die Auswirkungen der zunehmenden Trockenheit zu mildern, hängt von globaler Zusammenarbeit und dem Einsatz innovativer Technologien ab. So bieten Fortschritte bei nachhaltigen landwirtschaftlichen Techniken wie dürreresistenten Nutzpflanzen und wassersparenden Bewässerungssystemen Hoffnung für die Aufrechterhaltung der Nahrungsmittelsicherheit in Trockengebieten.


Darüber hinaus sind Wiederaufforstungs- und Bodenregenerationstechniken von entscheidender Bedeutung für den Wiederaufbau von Ökosystemen, die die Artenvielfalt und die Kohlenstoffbindung unterstützen. Diese Ansätze können dazu beitragen, die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern und gleichzeitig die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit von Trockengebietsgemeinschaften zu stärken. Die Rolle der Wissenschaft bei der Entwicklung und Umsetzung dieser Lösungen ist unverzichtbar, ebenso wie die Bedeutung politischer Rahmenbedingungen, die eine langfristige Nachhaltigkeit unterstützen.


Die globale Gesellschaft muss erkennen, dass die Bekämpfung der Dürre ein wichtiger Bestandteil einer umfassenderen Klimaschutzagenda ist. Angesichts des anhaltenden Bevölkerungswachstums muss sichergestellt werden, dass die Ressourcen gerecht verteilt werden und gefährdete Gemeinschaften Zugang zu den Instrumenten haben, die sie zur Anpassung benötigen. Durch internationale Zusammenarbeit und ein Bekenntnis zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen – insbesondere Ziel 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) , Ziel 2 (Kein Hunger) , Ziel 6 (Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen) und Ziel 10 (Weniger Ungleichheit) – kann die Weltgemeinschaft zusammenarbeiten, um dauerhafte Lösungen für die durch die zunehmende Dürre verursachten Krisen zu finden.


Vorwärtskommen: Lösungen und Resilienz


Da die Erde immer trockener wird, müssen die Nationen unbedingt entschlossen handeln, um die Kohlendioxidemissionen zu reduzieren, die Bodenerosion einzudämmen und Anpassungsstrategien umzusetzen. Durch die Einführung nachhaltiger Praktiken, Investitionen in innovative Technologien und die Förderung globaler Zusammenarbeit können die Auswirkungen der Dürre gemildert und eine widerstandsfähigere Zukunft für alle sichergestellt werden. Die Lösungen sind vorhanden, aber sie erfordern eine kollektive Verpflichtung zum Handeln.

Angesichts des sich rasch ändernden Klimas hat die Weltgemeinschaft die Macht, die Zukunft neu zu gestalten. Indem sie Klimaschutz , wirtschaftliche Gleichheit und Umweltschutz in den Vordergrund stellt , kann die Welt auf eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft für alle hinarbeiten.


Weitere Informationen zu den weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung der Wüstenbildung finden Sie bei UNCCD , Grantham Institute und World Resources Institute .

 

 

 

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